Herbstfreizeit18

Goldener Herbst im Kloster
Pfadis stürmten den Kirchberg

Drei traumhaft schöne Herbsttage durften 31 Rottenburger Pfadis auf dem Kirchberg verbringen: Schon die Anreise mit einer wunderbaren Rucksack-Wanderung von Haigerloch hinauf zum ehemaligen Dominikanerinnenkloster war ein großartiges Erlebnis. Unterwegs sahen die Kinder und Jugendlichen ein Reh und lernten vieles über die heimische Tierwelt – vor allem von Gruppenleiter Lennart. Auch die allerkleinsten Wölflinge schafften die anstrengende mehrstündige Wanderung mit viel Fröhlichkeit und flinken Beinen.

Im Selbstversorgerhaus Ackerbauschule zog schon der Duft frisch gekochter Maultaschen mit Gemüse durch den Flur, als die hungrigen Pfadis ankamen. Auf das wohlschmeckende Gelage und Betten-Überziehen folgte, mit viel Lachen, der Spielabend und zum Abschluss die besinnliche Gute-Nacht-Kirche mit Ruben und Pascal. Ein Schlaflied war danach nicht nötig, die Kinder schlummerten schon beim traditionellen Vorlesen selig ein.

Der Samstag begann mit vielerlei Workshops: Manuel und Leo zeigten den Jüngsten kleine Seil- und Knotenkünste, Thomas und Dominik schwirrten mit ihrer Gruppe davon zum Üben von Waldläuferzeichen, Lennart ließ sich mit den Wölflingen am Fischweiher nieder zum Schnitzen und Dibo bereitete mit der Kochgruppe fürs Mittagessen ein köstliches Linsencurry zu samt Milchreis mit Preiselbeeren als Dessert. Solchermaßen gestärkt starteten am Nachmittag mehrere Spielsippen zum großen Stationenspiel im Wald mit kniffligen Aufgaben rund ums Überleben in der Natur. Alle Pfadis meisterten die Herausforderungen mit Bravour und Begeisterung!

Am Abend dann der Höhepunkt im nächtlichen Kreuzgarten rund um den Klosterbrunnen: Im Schein von 300 Lichtern und einigen Fackeln durften Clara-Sophia, Amy und Mika, Theo, Finley, Kim Fabiola und Levi, umrahmt von Liedern, Flötenspiel und Gebet, ihr Versprechen ablegen: „Ich will in der Gemeinschaft der Christlichen Pfadfinder mit euch leben und mein Bestes tun!“ Mit der Verleihung des orangeroten Halstuchs wurden sie nicht nur in den 1929 gegründeten Rottenburger Stamm Sueben („Schwaben“) aufgenommen, sondern gleichzeitig in die 40 Millionen Mitglieder zählende weltweite Großfamilie der Scouts und Guides. Und Profi-Pfadfinder Lennart aus Aachen - Schadenweiler-Forststudent - erhielt das blaue Halstuch des Rottenburger VCP. Das festliche Ereignis wurde anschließend mit heißem Tschai und Bergen von Kuchen und Muffins gebührend gefeiert.
Am Sonntag bei der Evangelischen Messe in der Johanneskirche (wo der Stadtgründer von Rottenburg, Graf Albert von Hohenberg, begraben liegt) wirkten sieben Rottenburger Pfadis als weiß gewandete „Ministranten“ mit. Pfarrer Dirk Vogel hielt extra für die Wölflinge eine eindrucksvolle Kinderpredigt, die auch den erwachsenen Gottesdienstbesuchern viel Freude – und Heiterkeit - bereitete. Nach dem Mittagsgebet auf der Nonnenempore und dem Reisesegen im Kreuzgarten verwöhnte die Kirchberg-Küche ihre Hausgäste einschließlich Pfadis mit einem leckeren Sonntagsmenü – so lecker, dass der neunjährige Bennet außer Kartoffelpürree- und Blaukrautbergen nicht weniger als drei voluminöse Scheiben Sauerbraten vertilgte. Beim nachmittäglichen Kicken und Spielen konnten sich alle Pfadis nochmal richtig austoben – oder am Brunnen unter der Trauerweide ausruhen, die Stille im Nonnenfriedhof genießen wie auch unter herbstlich goldenen Bäumen die Aussicht zum Hohenzollern und zuletzt noch einen Blick ins blühende Klausurgärtle werfen. Drei wundervolle, erlebnisreiche Tage gingen zu Ende.

Ursula Kuttler-Merz/Rhona Eisenschmid/Sophie Baur VCP
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